DIE GILDE DES BLUTIGEN DOLCHES
ein Abendteuer von Chris “dem langen” Schäfer - frei erfunden

Kühle Luft umspielte uns. Frühlingsduft lag in der Luft. Als wir die Augen aufschlugen erkannt wir den typischen Laubwald Faeruns. Das Zwitschern der Vögel war wie ein Lied des Willkommens.

Wir waren in der Nähe von unserm Heim - Grünhorst. Die Strapazen und Anstrengungen in den heissen Breitengraden der Wüste der Verdammnis lagen wie eine Legende hinter uns. Weit hinter uns.

Wir schauten uns glücklich an. Philippe, Garion, Telar und ich. Ardanos fehlte. Nach allen den Wirren der vergangenen Tage und Wochen wunderte uns dies nicht sehr. Er hatte Martek im Geiste wahrscheinlich gebeten ihn an einen anderen Fleck zu bringen um mit seinem Glauben wieder ins reine zu kommen.

Nach weniger als 3 Minuten Fussweg erblickten wir unser geliebtes Anwesen. In unserer Abwesenheit hatten die Zwerge, so sah es auch, zu Ende gebracht. Das Anwesen war nun von einer massiven, circa drei meter hohen Steinmauer umgeben. Das Dach des Haupthauses war nicht neuen, in der Sonne funkelnden Dachziegeln gedeckt. Aus dem Kamin stiegt Rauch auf - ein wunderschöner Anblick.

Wir machten uns auf zum Haupttor, durchschritten es und traten zur Tür. Die Tür war eine reine Augenweide. Starke rustikale faerunische Eiche mit glänzenden Eisenbeschlägen. Unser Blick fiel auf die Fenster. Vor Ihnen sahen wir feine, das Sonnenlicht einfangende und faszinierend brechende Gitter.

Wir kloppften an - wie erwartet öffnete uns Isha die Tür. Die strahlte uns an. Ein schönes Gefühl der Wärme.

Wir begrüssten uns herzlich. Telar verschwand auf der Stelle ohne Worte in seinen frisch renovierten Turm - und ward bis zum Abendessen nicht mehr gesehen. Wir packten unsere Sachen in unsere Zimmer und setzten uns des Abends zu einem Gläschen Feengeist zusammen. Auch Telar stiess dazu. Er war völlig aufgeregt: “Ja sogar mein Labor steht schon. Völlig falsch aufgebaut - aber es steht. Wunderschön. Fantastisch.”

Nachdem wir alle guten Geistes waren erhoben wir uns und schwankten zu unseren Zimmern.

Ich fiel totmüde in mein Bett. Ein anständiges Bett - seit Wochen erstmals wieder warm und muckelig schlafen. Ohne Angst haben zu müssen von einem Ifrit verkohlt zu werden. OHne Angst das Garion bei der Wache wieder einschläft. Träume umfingen mich auf meinem Weg zu einem tiefen, festen und behüteten Schlaf.

Am frühen morgen packte ich mein Gepäck aus und bewunderte zum ersten mal seit unserer Ankunft die kunstvolle Arbeit der angeheuerten zwergischen Bauarbeiter. Sie hatte Ihr Geld zu recht bekommen. Nicht eine Fuge sass auch nur ein wenig schief auf der anderen. Das Wandputz war aufgetragen wie von Geisterhand. Die Marmorfliesen auf dem Fussboden lagen in einer völlig ebenen und rechtwinkeligen Pracht vor mir. Und der absolute Augenfänger meiner kleinen Trainingshalle war der kunstvoll gearbeitete Kamin mit eingemeisselten Vampirfratzen und altertümlichen Runen.

Ich plazierte mit aller Vorsicht das gefundene Idol des Falken auf dem Sims des Kamins. Wie ich es mir ausgemalt hatte - ein passender Schmuck. Den Helm Korgans hängte ich oberhalb des Sims an den Kamin. Meine Räumlichkeiten erhielten Ihre erste Einrichtung. Als nächstes plazierte ich die gefundenen Waffen in den steinernen Granitblöcken, die die Zwerge zu Waffenständern umgeformt hatten.

Auf einmal überkam mich das Gefühl als wenn direkt hinter meinem Rücken jemand stände und mich beobachtete. Ich wirbelte umher - ich war alleine in meinem Zimmer.

Ich lauscht und hörte von draussen Stimmen die zu meinem geschlossenen Fenster hinauf drangen. Ich blickte hinaus und erblickte Philippe der sich vor dem Haus mit einem Fremden unterhielt. Augenscheinlich ein Elf.

Ich öffnete das Fenster und lauschte angestrend Ihrer Unterhaltung. Aufgrund des Windes konnte ich nur einige Fetzen Ihres Gespräches aufschnappen: “Immerdar ... Bericht erstatten ... kurze Dauer ... der Rat möchte dies von ... Du wirst bald wieder bei deinen Freunden sein ...”. Ich schloss das Fenster und machte mich auf den Weg nach unten um zu Frühstücken.

Ich traf Garion beim Frühstück und Telar, der mir einen Edelstein über den Tisch schob und sagte: Für den Hammer den Du gefunden hast. Gib Ihn mir, er muss zerstört werden.”

Ich blickte ihn zuerst nur sprachlos an und fragte: “Warum. Das Teil ist zum einen wunderschön und zweitens wollte ich ihn in Tiefwasser versilbern.” Telar blickte mich scharf an: “Diese Waffe wurde geschmiedet um das elfische Volk zu vernichten. Er muss nach Immerdar gebracht werden und dort vernichtet werden.” Ich diskutierte nicht weiter und steckte den scheinbar wertvollen Edelstein ein. Ich vertraute Telar - er würde mich schon nicht übervorteilen. Ich holte Ihm den Hammer schnell und begann mein festliches Mahl.

Nach dem ersten Gang des Frühstückes gesellte sich Phillipe hinzu. Er setzte sich, stoppfte schnell etwas zu essen in sich hinein und sagte: “Ich muss für eine kurze Zeit nach Immerdar. Ich werde bald zurücksein.” Wir schauten uns an, akzeptierten diese Entscheidung wie eigentlich immer und verabredeten uns in drei Tagen wieder hier in Grünhorst. Phillipe packte seine Sachen, nahm den Hammer von Telar mit in sein Gepäck und verabschiedete sich von uns.

Garion und ich verbrachten den Tag damit ein wenig Schach zu spielen, ein wenig Bogen zu schiessen, ein wenig zu trainieren  - und vorallem faul zu sein. Zumindest bis zum späten nachmittag funktionierte dies vorzüglich.

Isha wollte ausser Haus gehen. Jeder Einwand meinerseits wurde zur Seit gewischt. Garion blabberte die ganze etwas wie “lass sie gehen, sie wird erwachsen”. Ich weiss nicht ob er mehr wusste als ich. Ich wiederholte meine Forderung das sie bleiben solle. Als sie nicht wollte packte ich mir meine Sachen und wollte mit Ihr spazieren gehen. Ohne Erfolg. Dann würde sie garnicht gehen wollen. Schliesslich und endlich willigte ich ein.

Sie verliess das Haus. Ein Schatten folgte Ihr auf dem Weg in den Wald hinaus. Sie traf sich mit Brun, dem Sohn unseres Nachbarn. Brun war ein einfacher Bauerssohn, jung und stand voll im Saft des Lebens. Die beiden Verliebten turtelten den ganzen Tag herum bis die Sonne am Firmament verschwand. Als die beiden den Wald verliessen und zu dem Hof hinüber gingen folgte ich ihnen in sicherer Entfernung und suchte mir einen geschützten Beobachtungsposten, von dem aus ich den Hof im Auge hatte.

Ich sah wie Isha in Ihrem Zimmer Licht entzündete. Dieses Zimmer hatte sie dort falls es ihr alleine auf Grünhorst zu langweilig werden sollte.

Ich wartete ab bis das Licht im ganzen Haus erloschen war. Ich trat lautlos vor das Fenster zum Zimmer von Brun, öffnete es leise und stieg in das Zimmer hinein. Ich zückte meinen Dolch, legte meine Hand über seinen Mund und den Dolch an seine Kehle. Er wachte auf, seine Augen blickten mich panikhaft an. Ich sagte in ruhigem, keinen Zweifel aufkommen lassenden Ton: “Tu ihr niemals weh - du würdest es bitterlichst bereuen”. Ich löste meinen Dolch und meine Hand von ihm, schwang mich durch das Fenster und rannte hinein in die Nacht.

Das Licht im Haus ging wieder an. Ein langer Schrei drang durch die Nacht. Er wusste nun genau das es ihr niemals etwas antun sollte ...

Als ich an der Mauer ankam nutzte ich meinen Ring der Sprungkraft um über die drei meter hohe Mauer zu springen. Ich sprang, landete auf der Mauer und ... eine helle Flammenwand schlug um mich herum in die Höhe. Ein brennender Schmerz durchzog mich als ich vorwärts von der Mauer abrollte durch das nasse Gras der Pferdekoppel. Im Haupthaus ging Licht an.

Ich stapfte stocksauer zum Haus. Die Tür stand auf - ich packte mir Garion der als erster an der Tür stand, hob ihn hoch und drückte ihn an die Wand. “Das nächste mal will ich wissen was ihr hier alles für einen Firlefanz habt einbauen lassen. Damit kann doch selbst der dämlichste Oger auch nicht durch Zufall erraten.” Ich verschwand mit einem Lächeln auf den Lippen in meinen Gemächern.

 

Der nächte Tag brach herein. Garion und ich nahmen das Frühstück ein. Telar verblieb den ganzen Tag in seinem Arbeitszimmer und liess sich auch von einem von Garion, seiner Sackpfeife und mir zusammen mittelmässig dargebrachten “amazing grace” (wobei ich den Durchschnitt drückte) nicht aus der Arbeit reissen.

Nach dem Abendessen gingen wir früh zu Bett.

Am Mittag des darauffolgenden Tages kloppfte es an der Tür. Garion öffnete und bar ... Ardanos hinein. Er sah verändert aus. Hatte sein Haupthaar abrasiert und trug binnen zwei Tagen einen langen Bart. Auf unsere Fragen hin wo er gewesen sei bekamen wir als Antwort immer wieder “ich wanderte auf verschlungenen Pfaden. Ihr würdet es nicht verstehen.”

Gegen nachmittag kloppfte es erneut an der Tür. Phillipe war wie vereinbart aus Immerdar zurückgekehrt. Er berichtete kurz von seinem Aufenthalt.

Am abend, kurz nachdem die Sonne untergegangen war, kloppfte es wieder an der Tür. Draussen tobte mittlerweile ein ausgeprägter Frühlingssturm.

Ich öffnete die Tür. Ein Horde schwerbewaffneter Krieger und ein Zwerg mit einer eigentlich viel zu grossen Axt standen vor unser Tür. Vier der Männer trugen eine abgedeckte Bahre. Sie verlangten nach Einlass. Brabelten etwas davon das sie verfolgt würden von einer Horde Krieger die sich selber die Gilder des blutigen Dolches nannten. Ich musste mir ein Lachen verkneifen. Mein Blick fiel auf die Bahre. Ich bat die Männer hinein und erklärte: “Erstens: wer was essen möchte - die Küche steht euch frei. Kochen müsst Ihr selber und hinterher wird ordentlich sauergemacht. Zweitens: hier wird sich gesittet benommen sonst gibts einen Klapps. Und drittens: versaut die Teppiche nicht mit Blut.” Viele Augenpaare blickten mich verwirrt an. Ich gewährte ihnen Einlass ...

 

TO BE CONTINUED !!!

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